Wie kam es zu den Harzstürmern?
Zunächst einmal möchte ich an dieser Stelle sagen, dass der Name „Harzstürmer“ kein Name für ein Verein oder eine sonstige Organisation o.ä. ist. Es gibt ja viele private Wandergruppen, die im Prinzip mehr oder weniger von einer Person gesteuert und organisiert werden. Diese Wandergruppen nennen sich dann z.B. „Wanderotto“ o.ä., weil z.B. Otto die Wanderungen organisiert. Hier gibt es keinen Otto sondern einen Joachim.
Ein Gründungsdatum der Harzstürmer gibt es nicht. Die sog. Harzstürmer haben sich langsam entwickelt. Es muss im Jahr 2012 gewesen sein, da las ich in einem Portal, dass eine Frau (aus Datenschutzgründen lasse ich den Namen weg) aus dem Südharz Leute zum wandern im Nationalpark Harz sucht. Ich nenne sie mal „A“. Ich antwortete auf diese Anzeige und bekam auch eine Antwort. Nach einem Telefonat wurde mir zugesagt, dass ich informiert werde, wenn es mal wieder eine Wanderung gibt. Es dauerte eine Weile und ich wurde zu dieser Wanderung eingeladen. Es war eine kleine Wanderung im Bereich der Steinberg Alm und der Granetalsperre bei Goslar. Zu dieser Zeit war ich schon Harzer Wanderkaiser und kannte mich ein wenig im Harz aus.
In der Gruppe gab es ca. 12 Leute. Per E-Mail Verteiler tauschten sich nach dieser Tour die Teilnehmer*innen aus, was man am nächsten Wochenende machen könnte. Meistens war es dann Jürgen, der so spätestens donnerstags die verschiedensten Vorschläge zu einem brauchbaren Vorschlag formte und es kam dann sonntags zu einem erneuten Treffen bzw. zu einer erneuten Wanderung.
Irgendwann begann ich innerhalb der Gruppe mal Touren vorzuschlagen und ich machte dies immer wieder Woche um Woche. Vermutlich sprach sich dies herum und nach einer Weile waren wir schon über 30 Leute im Verteiler. Der Verteiler wurde damals von A geführt. Irgendwann wurde es A zu viel und so übernahm ich die Pflege des Verteilers und bot weiterhin von Woche zu Woche Touren an.
A nenne ich somit gerne die „Urmutter“ der Harzstürmer, obwohl die Gruppe zu dieser Zeit noch gar nicht Harzstürmer hieß. A verließ auch irgendwann unsere Wandergruppe, als diese immer größer wurde und erst neulich erfuhr ich, dass sie nun lieber Fahrrad fährt und weniger wandert.
Auch erste Gruppenreisen wie z.B. in den Thüringer Wald und nach Südtirol planten wir und führten wir auch durch. Diese anfänglichen Reisen organisierten wir gemeinsam – später machte ich dies manchmal allein oder auch im Team.
Im November 2015 bin ich dann nach Arnsberg im Sauerland zur Wanderakademie des SGV gefahren und habe dort an einem Wanderführerlehrgang teilgenommen und darf mich seitdem auch Wanderführer nennen. Jährlich nehme ich mindestens an einer Fortbildung dort teil. Einige Harzstürmer*innen machen da bereits jährlich mit.
Irgendwann begann ich, eine eigene Webseite anzulegen mit einem professionelleren E-Mail Verteiler und irgendwann entstand dann auch eine WhatsApp Gruppe und dieser Gruppe gab ich den Namen „Harzstürmer“. Und schon gab es die „Harzstürmer“.
Bis zu den Jahren 2019/2020 habe ich im wesentlichen fast alle Wanderungen selbst organisiert – bis zu ca. 50 Touren pro Jahr. Die Teilnehmer*innen zu diesen Touren kommen mittlerweile aus nah und fern, denn der Einzugsbereich der Harzstürmer reicht sogar bis nach USA. Da wir im ganzen Harz und darüber hinaus wandern, sind die Anfahrwege für die Harzstürmer*innen immer mal unterschiedlich lang oder kurz.
Langsam begann ich, mehrere Leute bei der Planung und Durchführung von Wanderungen einzubinden, sodass im Idealfall wöchentlich immer mal wieder wer anders eine Tour durchführt. Das Präsentieren der Wanderungen im E-Mail Verteiler ist nach wie vor meine Arbeit.
Unsere Wanderungen sind von der Schwierigkeit recht vielfältig. Mal wandern wir nur 10 km und dann mal wieder auch 20 – sogar über 30 km. Im Durchschnitt liegen unsere Wanderungen ca. bei 12 – 20 km mit unterschiedlichen Höhenmetern von vielleicht 50 bis ca. 1.000 Höhenmeter. Meistens sind es so 200 – 600 Höhenmeter.
Aus diesem Grund sind auch die Harzstürmer*innen im Verteiler „bunt“, weil wir im Laufe des Jahres die verschiedensten Leistungslevel abzudecken versuchen. Wir sind somit weder eine „Spaziergängertruppe“ noch eine „Sportwandertruppe“ und auch keine „Bergsteigertruppe“, auch wenn wir schon in den Alpen am Wandern waren.
Ein Teil unserer Philosophie ist es somit auch, Angebote für Alle zu machen. Ich bzw. wir wollen keine Cliquenwirtschaft und wollen nicht bestimmte Leute ausgrenzen, nur weil sie vielleicht nicht so leistungsstark sind. Das schmeckt nicht jedem, das weiß ich und so kam es auch dazu, dass es im Einzelfall auch dazu kam bzw. kommt, dass sich die Leute, die hier „Eliten oder Untergruppen“ o.ä. schaffen wollten, sich nicht mehr auf dem Boden der Harzstürmerphilosophie befanden und es war dann besser, dass dann diese Leute auch den Kreis der Harzstürmer*innen verließen.
Auch kamen im Laufe der Jahre einige Wanderreisen hinzu wie z.B. ins Riesengebirge, zum Edersee, den Lechweg, Alpenüberquerung, Meraner Höhenweg, Gendarmenpfad, Mullerthal, Schwäbische Alb …
Sogar im Ahrtal sind wir von der Mündung in den Rhein bis zur Quelle in der Eifel gewandert. Diesen einst sehr schönen Wanderweg dürfte es nach der verheerenden Flutkatastrophe im Jahre 2021 nicht mehr geben. Leider.
Sogar im Fernsehen tauchten die Harzstürmer auf wie z.B. im NDR „Ostern im Eichsfeld“, als wir das Gut Herbigshagen (Sielmann Stiftung) besuchten und auf dem Meraner Höhenweg trafen wir Tamina Kallert vom WDR als sie Teil 2 der Alpenüberquerung von Meran um Gardasee drehte.
Durch Corona gab und gibt es nach wie vor viele Wanderpausen. Unter Beachtung der jeweils geltenden Coronaregeln war und ist es nicht immer möglich, als Gruppe zu wandern und zu reisen. Dennoch bin ich bemüht, dass wir – wenn machbar – immer mal wieder eine Tour anbieten. In der Coronazeit haben wir auch öfter mal Videokonferenzen durchgeführt, um in einem interessierten Kreis zu besprechen, wann und wie es mit dem Gruppenwandern weiter geht.
Es ist jedoch nicht so, dass wir nur wandern. Wir organisieren auch öfter mal etwas zu Silvester, zu Weihnachten (z.B. Nachtwächterführung in QLB oder Laternenführung durch Osterwieck …) oder auch ein paar Jahresrückblickfeiern gab es. Zum Glück gibt es hier auch einige wenige unter uns, die sich darum kümmern und solche Veranstaltungen organisieren.
Sogar T-Shirts, Westen, Halstücher, Abzeichen usw. haben wir im Laufe der Jahre entworfen und organisiert. Sogar ein Stempelheft wurde entworfen, um dort unsere Wandertouren mit Klebestempel einzutragen.
Wie jeder sehen kann, hat sich hier Einiges entwickelt. So etwas gibt es nicht über Nacht sondern erfordert viel Engagement und Fleiß.
Darum sage ich an dieser Stelle allen Dank, die sich hier uneigennützig mit eingebracht haben, denn dieser Umfang lässt sich nur im Team auf Dauer halten. Manche haben sich wirklich ganz doll engagiert. Aus Datenschutzgründen lasse ich zunächst die Namen der Helfer*innen weg.
Wer Interesse hat, hier auch uneigennützig mitzumachen, ist herzlich willkommen.
Wer andere Interessen verfolgt – und auch das musste ich schon öfter mal erleben – möge sich lieber eine andere Wandergruppe suchen.
Ich hoffe, dass sich nur Leute finden werden, die sich für die Belange der Gruppe einsetzen und nicht aus Eigennutz handeln, damit wir weiterhin gemeinsam schöne Wandertouren und Wanderreisen erleben werden.
Joachim
Stand: 01.2022